Mittwoch, 28. März 2007

Passierschien A38

So nachdem ich hier von meinen circa 20 Hausinsassen gequält wurde( kommt mit manchmal vor als würden hier 2000 wohnen) komm ich endlich mal dazu was zu schreib. Ich tituliere das ganze „ Faxen und parken“
Aber der Reihe nach. Für unseren Trip nach Namibia mussten wir eine Unterkunft in einem Nationalpark buchen. Nachdem ich 20 min in einer Warteschleife hing, um der Dame zu erklären, dass ich kein Fax habe, hatte ich die Schnauze voll und dachte mir, ich suche mir einfach mal nen Fax an der Uni (dort sind ja die gebildetsten Leute des Landes)
So ging ich am Montag zur allgemeinen Info und fragte, ob ich irgendwo an der Uni ein Fax schicken könnte. „What“ und ein Gesicht als würde ich drei Augen haben guckten mich von gegenüber an. Ich wiederholte also meine Frage, worauf ein deutliches „Nein“ zurück kam . Dies verwunderte mich, so dass ich die Frage noch mal stellte, inzwischen war eine andere dicke Schwarze Dame dazugekommen und fragte mich, ob ich ein Fax schicken möchte?? Ich fiel aus allen Wolken und wollte erst aus Spass mal einfach nein sagen, dachte mir aber, das bei einem IQ von ca. Zimmertemperatur diese Ironie nicht ankommt. Ich bejahte also und nun sagte die andere der beiden Dumm Dumm Geschosse auf einmal: „ah you wanted to send a fax“ ……als ob man Fax mit so vielen anderen Sachen verwechseln könnte.
Nun gut, ich bekam die Antwort, dass ich es doch mal im Documentary Office probieren sollte. Gut, das kenne ich. Ich also meine sieben Sachen gepackt und dahin. Telse hatte mich inzwischen begleitet und so stellte sie sich in die Schlange, um ein Fax zu schicken. Als Sie dann an der Reihe war, war das blöde Ding natürlich kaputt…….but try at the post office bekam sie zur Antwort. Wir also zum Postamt und betrieben einmal mehr den Volkssport der Afrikaner: Schlange stehen.
Aber nun gut, als wir dann endlich dran waren, begegnete uns einer kleiner dicker Harry Potter Look alike, der uns fragte, was wir denn wollen. Nachdem wir sagten, wir wollen ein Fax schicken, lachten seine kleinen Pausbacken und er fragte, ob wir schon im D-Office gewesen sein, denn da ist es kaputt!!! Gut, Idiot, du hast gewonnen, jetzt schick mein Fax.
Er nahm also meinen Zettel und das Geld und bat um die Nr. Als ich ihm diese diktierte, fingen seine Gesichtszüge an gen Erdboden zu sinken. Er könnte dies nicht tun. Nur nationale Faxe. Auf meine Frage, warum dies so sei, guckte er mich an wie Auto ohne Licht und ignorierte meinen Kommentar ganz gekonnt. Mein Tipp ist folgender: der kleine Harry ist noch so schlecht im Zaubern, dass er die Faxe nur bis zur Landesgrenze bekommt.
Als Bonus gab er uns noch den Tipp, es mal im Computer Lab zu versuchen. Da wir beide aber keine Brillenschlangen sind, die den ganzen Tag am Computer hängen (ich sowieso nicht), wussten wir nicht, wo es ist, also fragten wir. Es kam die Standardantwort: Hier raus, links rum und dann nur ein paar Meter rechts…sie können es nicht verfehlen. Wie oft ich das schon gehört hatte.
Zu meiner Verwunderung stimmte dies allerdings diesmal sogar. Ich packte also meinen Kram und ging ins Gebäude. Dort rein, zweiter Stock, um die Ecke und um noch eine, bis zum Ende des Korridors dort links……ja ………..ja ………..wir sind da………und :Tür verschlossen!!!! Ein Schild an der Tür besagt, dass das Office inzwischen an irgend einer anderen Rezeption ist. Spätestens jetzt fühlte ich mich wie Asterix mit seinem Passierschein A 38 und hatte ein gewisses Bedürfnis danach, einfach die Tür einzutreten. Aber nein, wir fragten uns erneut durch und nach zwei Standardantworten(siehe oben) und ein bisschen Menschenverstand fanden wir das Office. Dort fragte ich den netten jungen Mann, adrett gekleidet( es versprach also einiges), ob ich ein Fax schicken könnte. Er setzte sich Kopfhörer auf und murmelte etwas, was für mich so klang wie: „sofort“…………es hätte aber auch : Verpiss dich“ heißen können. Nun ja, nach ca. 5 min stehen am Tresen wie bestellt und nicht abgeholt kam eine ca. 300 Kg schwere Dame um die Ecke. Nachdem auch diese mich erst nicht beachtete und ich dachte, dass ich dieses blöde Fax wohl zu Fuss nach Namibia schleppen müsste, fragte sich mich endlich, ob ich der bin, der nach dem Fax fragt. Ich schaute mich um und sah niemand anderes dort stehen. Sie muss verdammt clever sein, dachte ich mir. Nun, ich bejahte und sie nahm mein Fax sowie die Nr. und 3 Rand. Nach drei Minuten, in denen Sie mit ihren dicken Finger versuchte, das Fax in die dafür vorgesehene Öffnung zu stecken, sagte sie mir, dass im Moment besetzt sei und ich in 10 Min. wieder kommen solle. Gesagt getan, dachte ich mir und stillte in dieser Zeit meinen Hunger. Als ich allerdings nach 10 Min wiederkam, stellte ich zu meiner Verwunderung fest, dass das Office geschlossen war.: Mittagspause…… Das ganze hatte die Dicke also so angestrengt, dass Sie erstmal ne halbes Schwein auf Toast essen musste und vor lauter Heißhunger ist natürlich auch verständlich, dass sie mir vergisst zu sagen, dass sie in 10 Min Mittagspause hat. Nun ja, wenigstens hat sie nicht versucht das Fax anzuknabbern.
Als ich dann 30 Min später wiederkam war das Office zwar offen, aber keiner da, so dass ich nach 2 Minuten einfach über den Thesen griff und mein inzwischen verschicktes Fax entnahm. Bin gespannt, ob es angekommen ist……………………………
Passend hierzu noch folgendes: Als ich vor 7 Tagen mein Wagen vor einem kleinen Geschäft parkte, und 2 min drin war, bekam ich einen Strafzettel. Gut, ich hab es nicht so mit Straßenschildern und es war absolutes Halteverbot, trotzdem war ich natürlich geladen wie ne Kalashnikov. 20 € sollte ich zahlen.
Gut, also rief ich an bei der Nummer, die auf dem Ticket stand, da ich ja kein Ahnung hatte, wo och nun wie bezahlen sollte. Leider erreichte ich nur eine Computeransage, welche etwas von einer neuen Nr. stammelte, was für mich eine Mischung aus Englisch, Afrikaans und Zulu war. Dann sagte sie die nr. an, und zwar in einem Tempo wie Schuhmacher zu seinen besten Zeiten in der Nordschleife. Ich brauchte also geschlagene 6 mal, bis ich die ganze Nr. aufgeschrieben hatte. Dort rief ich an und bekam folgende drei Auskünfte: 1. Ich muss das Ticket zahlen, auch wenns nur 2 min waren 2. in Afrika dürfen auch Ladenbesitzer Tickets ausstellen, wenn sie denken, dass es sein muss( dieser Laden ist natürlich ab sofort auf der boykottliste) 3. auf meine Frage, wie ich den nun zum Traffic Office komme, bekam ich natürlich wieder die Standardantwort. (s.o)
Ich fuhr nun also Downtown und nach 10 Minuten suchen und fragen fand ich dieses Office. Ein Prachtbau in grau und dunkelgrau. Als wir dieses Gebäude betraten, merkten wir, das alle, die in Kapstadt(3 mio Einwohner) ein Ticket bekommen, es hier zahlen müssen, dementsprechend die schlangen………..aber das ist ja hier Nationalsport. Nun gut, zum Glück konnte ich lesen und so fand ich einen kleine Zettel auf welchem stand, das man erst in den 3, Stock muss und sich einen Stempel holen, bevor man das Ticket bezahlen darf. Wir also in Richtung eines nett aussehenden Mannes ohne Mimik mit ner Kalashnikov am Anschlag, bei welchem man sich eintragen sollte .Meine Frage warum dies nötig sei, wurde einfach mal direkt ignoriert. Ich fühlte also diesen Bogen aus und gab alles an über Augen, Haar, Lieblings und sonst noch was Farbe, Penisgröße usw……..nachdem also sämtliche Daten dort standen, fuhren wir im Fahrstuhl nach oben…. Telse musste übrigens nichts ausfüllen und hätte mal locker nen ganzes Waffenarsenal mit nach oben nehmen können. Soviel zum Thema Sicherheit. Wie dem auch sei, oben angekommen, war alles geschlossen, bis auf eine Annahmestelle welche allerdings „speedingtickets“ hiess…….hatte ich ja nicht……egal, ich einfach hin und begann, ihr groß was zu erzählen, das ich nur ein Parkingticket hab usw………..woraufhin sie mich anguckte, als ob ich der leibe Teufel in Person sei. Reden war hier anscheinend unpassend. Sie nahm mein Zettel und machte nen Stempel drauf! Als sie mir dann danach demonstrativ den Rücken zu drehte war mir klar: Jacob, frag gar nicht erst weiter. Wir also im Fahrstuhl wieder runter und beim Sicherheitsmann wieder ausgetragen. Inzwischen war mir auch klar, dass dieser nicht etwa die Geldreserven bewachte, sondern die Leute oben vor den zahlenden Autofahrern beschützen sollte; oder umgekehrt?
Nun gut, nachdem wir in der Schlange standen, konnten wir unsere Rechnung zahlen. Als wir an der Reihe waren, hatten wir die 200 Rand schon passend( wir standen ja lange genug in der Schlange) zusammen und gaben sie der Kassiererin. Und was dann passierte, glaubt kein Mensch. Ein Nacktschnecke wäre schneller von HH nach Berlin gelaufen, als diese Dame unser Geld gezählt hat. Ich wartete nur darauf, dass sie auch auf die Münzen noch mal drauf beisst, um die Echtheit zu prüfen.
Wie dem auch sei, wir bekamen unseren Stempel und verließen mit einem Kopfschütteln das Gebäude.
T.I.A (this is africa)

WM 2010 du kannst kommen.

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