Samstag, 24. Februar 2007

Die ersten Erlebnisse

Hallo ihr Süßen, mal wieder was neues vom Tafelberg…
Also, um erst mal einige viel gestellte Fragen zu beantworten, wir haben hier zur Zeit immer so 29° und Sonne aber meist viel Wind, weshalb sich das ganze echt gut aushalten lässt.
Micha wohnt hier etwa 10 Minuten mit dem Auto von uns entfernt (in der Rush Hour länger), da wir ja aber jetzt ne Karre haben ist das weniger das Problem. Das Auto ist ein Hyundai (schreibt man das so? sieht komisch aus!), der n bisschen klappert aber immerhin ne Air Condition hat, und den wir leider nur haben bis unser City Flitzer Golf1 vom Baujahr 99 (das gibt’s auch nur hier…) da ist. Dann müssen wir die Air Condition leider abgeben L

Uni ist bis jetzt ganz entspannt, das wird sich aber mit nächster Woche ändern, da fangen die Tutorien an. Man hat hier zu jeder Vorlesung Tutorien oder Seminare und die hören sich ziemlich nach Arbeit an, auch wenn man ansonsten echt wenig Stunden hat. Ist halt irgendwie n anderes System. Man ist nicht so lange in der Uni, muss aber mehr zu Hause machen. Ich dachte allerdings, man könnte alle Tutorien wählen, was sich am Donnerstag als Irrtum rausgestellt hat, denn da wurden wir einfach eingeteilt und jetzt ist mein schöner freier Freitag in Gefahr!!

Ansonsten ist das Leben hier echt afrikanisch entspannt, nix ist hektisch, die Kassiererinnen im Supermarkt machen mich wahnsinnig, die haben auch kein Laufband, das stellt man alles so auf einen Tisch. Zunächst dachte ich daran liegts, aber ich glaub es ist andersherum: die würden mit der Geschwindigkeit des Laufbands nicht klar kommen! Naja, man gewöhnt sich wohl dran.
Wir haben schon echt viel gesehen hier, von der klassischen touristischen Waterfront, wo’s aber trotzdem ganz schön ist (es gibt einen Paulaner Biergarten) mit Aquarium über die Innenstadt, wo man sich auch nachts nicht unsicher fühlt, weil überall Bullerei und Parkwächter rumstehen bis hin zu Camps Bay Beach, wo wir gestern waren und wo es echt aussieht wie Miami, total herrlich! Die Kulisse mit Traumstrand vorne und den Bergen im Hintergrund ist echt genial, auch wenn der Schein trügt weil der Atlantik dort zum Baden leider echt zu kalt ist.
Eigentlich wollten wir gestern nach Robben Island, wo ja der Mandela festgehalten wurde, die Fähre ist aber mal bis Donnerstag ausgebucht deshalb mussten wir uns was anderes einfallen lassen. Nach Camps Bay sind wir hoch auf den Signal Hill gefahren ( der liegt vorm Tafelberg, damit fängt die Gebirgskette sozusagen an). Signal Hill ist der einzige Berg, auf den man mit dem Auto fahren kann. Zunächst wars echt total schön, etwa 10 Leute da oben, und es ist so viel Platz, dass man die anderen nicht sieht. Dann, je näher der Sonnenuntergang rückte, wurde es plötzlich lebhaft: Die karren da wirklich Busseweise die Touristen hoch, ich hab gedacht ich spinne! Und dann nicht nur Japaner, sondern auch peinlich Deutsche, in Sandalen mit Socken, Rucksack und Hut (für die 3 Minuten, in denen man aus dem klimatisierten Bus steigt braucht man ja auch wirklich ne Kopfbedeckung… ) da auflaufen und als erstes erst mal für Bilder posen, mit Winken, Daumen hoch und allem. Am Schlimmsten war eine deutsche Chorgruppe, die dann erst mal „guten Abend, gute Nacht“ angestimmt hat…! Wir haben erst mal so getan als wären wir nicht Deutsch.
Ich bin übrigens gestern Abend in die Stadt zum ersten Mal Linksverkehr und auf der anderen Seite steuernd gefahren, wat n Erlebnis! Also eins von beidem hätte ja schon gereicht aber beides ist echt fies. Jacob behauptet allerdings immer, es wär einfacher wenn gleich beides anders wär aber das glaub ich nicht. Linksverkehr an sich ist nicht so schlimm, das ist n bisschen wie die ganze Zeit Autobahn fahren und nur beim Abbiegen muss man mal schnell nachdenken welche Spur man nimmt und wo eigentlich der Gegenverkehr herkommen könnte. Aber dieses Steuerrad auf rechts!! Erstens mach ich immer n Scheibenwischer an wenn ich blinken will, dann fahr ich immer zu weit links auf der Straße, so dass Jacob auf dem Beifahrersitz schon Angst bekommt, weil man einfach ne andere Perspektive gewohnt ist und das schlimmste überhaupt ist die Gangschaltung! Ich greif immer mit rechts ins Leere, merk dann da ist nix, nimm dann links, check dann erst, dass dann ja rechts lenken muss und dann denk ich aus irgendeinem Grund auch immer, die Gangschaltung wäre spiegelverkehrt, weil ja alles andersherum ist und versuche, statt dem 2. den Rückwärtsgang reinzuprügeln…! Ist echt wie noch mal Fahrschule!!

Donnerstag, 22. Februar 2007

Things to know when in South Africa...

Hier ein paar Dinge, die euch vielleicht auch interessieren:
- rote Ampeln sind unwichtig
- du gehst 300 Meter und denkst du bist in Harlem, dann gehst du noch mal 300 Meer und denkst du bist in einem Vorort von Beverly Hills, 300 Meter später bist du wieder in Harlem
- die Amis haben hier vor allem Angst
- die Anmeldung an der Uni dauert ca.5 Std., egal wie gut oder erfahren man ist
- den Kassiererinnen wachsen beim arbeiten Spinnenweben unter den Armen
- du darfst hier nirgendwo, irgendwas offen rumliegen lassen!!!!
- Sonntags wird kein Alkohol verkauft
- Strassenschilder sind auch unwichtig
- Ab 2 Uhr mittags kommt fast immer Wind
- Du kannst an der Hauptstrasse für 4 rand Taxi fahren( allerdings sind das kleine Busse mit ca. 10 Schwarzen in einem Minibus(ist ne erfahrung)
- Grillen heisst hier: Braii
- Pizza auf Bestellung kostet 3, 50 €
- Einmal Volltanken(50 L) kostet ca. 25€
- In unser Haus wurde vorgestern eingebrochen, indem die Jungs nen kleines Kind durch die Gitterstäbe hindurch gequetscht haben und dann mal von einer Mitbewohnerin von uns den Laptop geklaut haben
- In meiner Hockeymannschaft spielen die Jungs auch in der Halle mit Outdoor Schlägern!!!!
- Anstatt yes sagen hier alle „Ja“ und „lecker“
- Das Land ist verdammt schön und hat verdammt viel Armut

Mehr und ausführlichere Infos gibt es später

Sonntag, 18. Februar 2007

Arrival

Hallo zusammen,
hier mal der erste Lagebericht aus Kapstadt,...
Also, wir sind hier ziemlich gut (Fliegen ist ja nicht so mein Ding…) in Kapstadt angekommen und haben uns in unserem Charlton House auch schon recht gut eingelebt. Hier wohnen außer dem Sohn vom Landlord (Peter, 23, locker drauf) noch 20 andere Menschen, außer uns noch ein anderer Deutscher, eine Dänin, eine Norwegerin und 15 Amis. Das Geschlechterverhältnis liegt glaub ich bei 6:14 zugunsten der Frauen. Die Amis sind zwar rech laut und passen in jedes Vorurteil aber im Grunde sind doch alle, die ich bis jetzt getroffen hab (ich weiß nicht, ob das schon alle waren, die Hütte ist immer so voll, dass man nicht weiß, wer hier wohnt und wer nicht..) wirklich sehr nett! Wenn wir in unserem Zimmer sind mit eigenem Bad und Jacuzzi (!), dann bekommt man von den anderen sowieso nicht so viel mit. Ansonsten hat das Haus noch n Wireless-Router was für hier ziemlich Luxus ist, da mit 20 Leuten aber immer mehrere gleichzeitig im Netz sind hat das ganze etwa ISDN-Geschwindigkeit.
Momentan latschen wir jeden Morgen bis zur Uni, das sind ca. 15-20 Minuten, also echt in Ordnung und die Gegend ist auch sicher und schön. Der Uni-Campus ist der absolute Wahnsinn, alles sieht aus wie im Film, wenn Amerikanische Elite- Unis abgebildet werden. Die Kulisse der efeubewachsenen Backsteingebäude vor dem Tafelberg ist echt abgefahren! Auf jeden Fall kein Vergleich zu den 70er Jahre-Bauten in Kiel.
Noch eine Sache ist genial an der Uni: Es gibt überall so kleine Fressstände: Burger, China take-away, Subs&Sandwiches usw. Das ist alles total lecker und super billig, was echt erstaunt, weil die Supermärkte hier doch irgendwo zwischen Sky- und Aldi-Niveau liegen. Einige Produkte sind auch wesentlich teurer wenn man nicht aufpasst. Da wundert es ja umso mehr, dass Gastro so billig ist. Fazit: mehr essen gehen und weniger kochen. Das ist bei 4 Herdplatten für 20 Leute eh keine schlechte Idee…
Jetzt sind wir grad mächtig damit beschäftigt, ein Auto zu besorgen. Zwar kommt man tagsüber zu Fuß ganz gut zurecht aber man sollte halt abends nicht mehr raus, und auch, wenn man mal was von der Umgebung sehen will ist das mit den Minibus-Taxen (wie in der Türkei die Dolmuschs) sone Sache: da kann Endstation auch schon mal im Ghetto sein, und dann sollte man, wie unser Mitbewohner Mark sagt, lieber ganz lässig da weg kommen…
Soviel erstmal zu den ersten Tagen... Bis demnächst, und achja: Kommtentare herzlich Willkommen!