Montag, 16. April 2007

Reisebericht

Hallo zusammen...

schon ein bißchen länger von unserem Easter Break zurück und langsam wird es mal Zeit, unsere Erlebnisse hier der Öffentlichkeit mitzuteilen...
Angefangen hat unsere Reise ja am Donnerstag,dem 29.3. nachdem wir alle Wertsachen inclusive Auto (den Golf) bei Micha in der Hütte verstaut hatten, weil wir dachten, dass es da sicherer wäre, haben wir uns auf den Weg gen Norden gemacht. Das erst Ziel war Augrabies Falls, ein Nationalpark mit Wasserfall, der wie eine Oase aus der ganzen Wüste hervorragte. Dort wars echt ganz cool, vor allem hatten wir super nette Nachbarn, Großvater, Vater und 3 Söhne, reine Männertour also, mit denen wir Abends da gesessen und gequatscht haben. Die mochten uns anscheinend richtig gern, auf jeden Fall haben Jacob und ich beide zum Abschied ein von ihm selbst gemachtes Messer bekommen, richtig toll die Dinger, sauscharf und alles. In Südafrika muss man sich ja verteidigen können...! Auf dem Camppingplatz in Augrabies hat es leider gewimmelt von Affen, zunächst die großen Paviane, die zwar echt gefählich aussehen aber auch schnell abhauen wenn man ihnen droht im Gegensatz zu den kleinen Affen, die ihr auch überall auf den Bildern seht, die haben echt alles mitgenommen was sie kriegen konnten, haben bei einigen Leuten die ganzen Zelte kaputt gemacht usw. Nasty little monkeys wie die an der Rezeption uns auch schon gewarnt hatten... naja, trotzdem ein Erlebnis!
Als nächstes sind wir dann an die Grenze zu Botswana gefahren wo ein Nationalpark ist, der tierisch groß ist und zumindest laut Führer ganz viele Tiere beherbergen sollte. Das hat er auch bestimmt gemacht, aber irgendwie hatten wir tierisch Pech mit den Tieren, wir haben zwar total krasse Vögel gesehen und unmengen von Antilopen aber das einzige Raubtier war ein Löwe aus doch mehr ferner Ferne. Könnt ihr auf den Bildern auf dem Blog auch alles sehen..
Die Strecken in dem Nationalpark ebenso wie die anschließende Strecke nach Namibia glichen allerdings einem Albtraum: Durchschnittsgeschwindigkeit: 15km/h. So viele Schlaglöcher und Wellen im Boden hat bestimmt noch keiner von euch gesehen (naja, Hilde und Lutz vielleicht). Und das wirklich mitten im Nix. Da fragt man sich doch schonmal: was, wenn uns jetzt hier die Karre verreckt? Ich glaub von keinem anderen Auto hätten die Stoßdämpfer und die Radaufhängung das mitgemacht!! Hörte sich auch leicht lädiert an nach der Fahrt. Am besten an der Fahrt nach Namibia war der Grenzübergang: unseren Schätzungen nach kommen da ungefähr 0,3 Autos am Tag vorbei, dementsprechend verdattert gucken die Beamten auch wenn man da aufläuft. Haben sie mal mitten aus ihrem Kartenspiel gerissen... Man füllt dann da ein paar Zettel aus, auf denen echt nur Bullshit steht, dann muss das ganz Auto durch einen Polizeicheck, inklusive Kontrolle des Internationalen Führerscheins (bin mir 100% sicher dass der Mann keine Ahnung hatte, was das war!). Wenn alles soweit klar ist, dann fährt man durch die Schranke, wo man dann offiziell auf Namibianischem Boden ist und dann geht das ganze Procedere nochmal von vorn los, was vorher schon die Südafrikaner gemacht haben. Der Hammer! DIe würden auch nicht mehr als ein Auto pro Tag schaffen weil das so lange dauert! Die Grenze von Namibia zurück war allerdings noch besser, weil mehr frequentiert, weshalb die sich da wohl ein neues bürokratisches System ausgedacht haben. Wir mussten insgesamt in 6 Container (alias "Büros") um irgendwelche Zettel auszufüllen, wieder abzugeben usw. Der reine Wahnsinn! Ihr seht, wir haben echt eine Menge erlebt! In Namibia waren wir als erstes in Ketmannshoop, keine bedeutsame Stadt, die man umbedingt gesehen haben muss, aber trotdem ganz nett. Das Highlight war der Campingplatz, der echt total nett gemacht war, alles im Wild West Style. Wir waren die einzigen Gäste, so dass wir auch das Fernsehprogramm in der anliegenden Billardbar bestimmen durften: und siehe da: die ham Satellitenfernsehen und wir können schön Milan gegen Bayern gucken! Wenn das mal kein Glück ist! Dann sind wir weiter zum Fishriver Canyon, der zweitgrößte nach dem Grand Canyon, nur bei weitem nicht so viel besucht, keine Hubschrauberflüge usw. Das einzige, was es da gibt ist ein 85km langer Wanderpfad, den man allerdings nur zwischen Mai und September bestreiten darf, weil es sonst zu warm ist. Nein, danke! Warm war es tatsächlich. Ich habs vielleicht noch nicht so erwähnt, aber wir waren etwa 3000 km unterwegs und davon waren 2500 nur Wüste bzw. Savanne. Es war die meiste zeit über fast unerträglich heiß und nichtmal nachts gabs Abkühlung. bei 40° im Zelt schlafen ist auch mal ne Erfahrung! Deswegen haben wir nach Fishriver auch beschlossen, wieder zurück zur Küste zu fahren und da nochmal ein bißchen zu entspannen, was wir dann auch gemacht haben. Alles in allem die Reise anders als erwartet aber auf jeden Fall die Erfahrung wert. Wir hätten halt nur gern ein paar mehr Löwen, Giraffen usw. gesehen.

Jetzt sind wir also zurück in unserem Charlton House. Wollten am Tag nachdem wir wieder da waren, den Golf bei Micha abholen, wie anfangs erwähnt, um dann leider festzustellen, dass sie die Karre mal wieder aufgebrochen haben: Fensterverkleidung schrott, Boxen weg. Diese Schweine, hier kann man auch echt nix unbeobachtet stehen lassen! Als wir hier ankamen, war unsere Mitbewohnerin allein zu Hause, in Tränen aufgelöst. Sie wollte zum Briefkasten gehen und da hat sie wohl versehentlich fast auf einen Penner getreten, der da hinter dem Gestrüppt gepennt hat.. er hat sie am Knöchel gepackt und sie hat sich furchtbar erschrocken, ist rein gerannt und der Typ hat hinter ihr her gebrüllt... dann hört man natürlich auch Geister hier im Haus, wenn man alleine ist.
Das mit der Sicherheit hier ist echt anstrengend, die Stadt ist schön und alles, das Wetter ist immer super, usw, aber auf Dauer könnte ich hier nicht wohnen, weil man sich immer einschließen muss, alles ist verrammelt und wenn nicht, so wie die Autos, dann kann man die Uhr danach stellen, wann da wieder jemand ran geht. Das nervt!

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